1863 begann die Geschichte jener Partei, die nun mittlerweile über 150 Jahre die Geschichte Deutschlands mitbestimmt, und das maßgeblich. Viele Erfolge (und Fehler) der deutschen Politik gehen auf die Sozialdemokraten zurück, doch leider leben die Genossen in der wenig verheißungsvollen Gegenwart: miese Umfragewerte, Themen geklaut von Mutti, beschädigter Kanzlerkandidat.
Doch liegt ein nicht unerheblichler Teil der Schuld bei den Sozialdemokraten selbst. Die Agenda 2010 und die Rente mit 67, Maßnahmen die ja so notwendig wie unpopulär waren, werden von der eigenen Partei auseinandergenommen. Nun hatten diese Reformen auch klar negative Auswirkungen, wie der dramatische Wachstum des Niedriglohnsektors, im Großen und Ganzen sind sie aber richtig. Es gibt nichts wichtigeres als dieses Land fit für die Zukunft zu machen, und die wird nicht einfacher. Dafür müssten die Sozen leiden, schließlich sind notwendige schmerzhafte Entscheidungen dem Michel ein Graus. Auch Streit und Abspaltung, sowie die Sozialdemokratisierung der CDU haben ihren Teil zur desolaten Gegenwart geleistet.
Die Partei ringt darum ihre eigene Identität zu finden.
Was also tun, radikal Links oder moderate Mitte? Nichts von beiden! Die SPD muss ehrlich zum Kern ihrer Reformen stehen, negative Auswüchse können beseitigt werden. Auch sollte die Partei endlich ein ehrliches Programm auf die Beine stellen, welches soziales und ökonomisches verantwortungsvoll verbindet. “Mehr Demokratie wagen” und klare Kante zeigen, das ist wichtig.
Denn es muss noch viel angepackt werden in diesem Land. Dafür braucht es eine selbstbewusste SPD, doch kann sie es schaffen?