Weniger als 100 Tage, bis zum 22. September, hat der Wähler Zeit sich zu entscheiden.
In den aktuellen Umfragen liegt Merkel haushoch vorne, Steinbrück ist abgeschlagen. Natürlich hat dieser seinen Teil dazu beigetragen, durch mehr als unglückliche Äußerungen (wie zum Kanzlergehalt). Auch ist die SPD noch immer geschwächt, auf der Suche nach ihrer Identität.
Doch der Umgang der Medien mit Steinbrück hat für diesen Vorsprung gesorgt.
Bezeichnend dafür ist der Auftritt von Peer Steinbrück bei “maybrit illner”. Der Schwerpunkt des Gespräches lag bei seinen Aussagen, Fettnäpfchen und Widersprüchen. Kaum wurde er zu seinen Plänen das Land zu gestalten gefragt. Auch die Fehler und Pannen der Bundesregierung wurden nicht diskutiert, stattdessen konfrontierte Illner Steinbrück mit drei Gästen, allesamt gegen Steinbrück gerichtet, sogar ein Parteimitglied, das sich gegen Steinbrück aussprach.
Diese Sendung ist bezeichnend für das bei den Medien allseits beliebte Steinbrück-Bashing.
So hat er zwar seine Vortragshonorare offengelegt, für mehr Transparenz gesorgt als die anderen Abgeordneten, doch wurde er dafür nicht gelobt, sondern weiterhin kritisiert. Die Medien lauerten folglich auf weitere Fettnäpfchen, die er auch lieferte. Dabei rissen sie auch Aussagen aus dem Zusammenhang, darunter vernünftige Äußerungen. Diese wurden teilweise zum Skandal aufgebauscht, wie beim “Clown Grillo”.
Die Inhalte rücken in der derzeitigen Berichterstattung in den Hintergrund. Sehr bedauerlich, denn die Demokratie kommt zu kurz.
Steinbrück und die Medien
19. Juni 2013 | Keine Kommentare